Textantrieb

Manuskript

Text-Phänomenologie

Mittel zur Textarbeit

In allen Bereichen, in denen man mit Texten arbeitet, gibt es bestimmte grundlegende Operationen, die immer wieder eingesetzt werden. So kommen in den Texten bestimmte lexikalische Texteinheiten vor, Wörter, denen innerhalb des Textes eine mehr oder minder feste Bedeutung zukommt. Immer nützlich sind da für die Auswertung zwei Ansichten: eine, die Auskunft über die wesentlichen Merkmale der einzelnen Lexeme sammelt, und eine andere, die Zugang zu allen Vorkommen der einzelnen Lexeme im Text verschafft.

Beispiel in der Philologie: Beim Studium eines klassischen Werkes der Literatur oder der Philosophie erstellt man ein Lexikon, in dem die Wortbedeutung erklärt wird (1. Ansicht). Man benutzt auch eine Konkordanz, um alle Vorkommen der Wörter zu übersehen (2. Ansicht). Beispiel in der Softwareentwicklung: Der Quellcode eines Softwareprogramms besteht in einer Sammlung von Symbolen (Modulen, Funktionen, Variablen, usw.), die einzeln spezifiziert werden (1. Ansicht). Im Laufe der Entwicklung braucht man immer wieder alle einzelne Vorkommen der Symbolen zu durchlaufen (2. Ansicht).

Dieselben zwei Ansichten kommen auch in allen möglichen anderen Sach- und Fachbereichen vor, nur werden sie heute voneinander getrennt betrieben. Wenn wir alle grundlegenden Operationen in der Textarbeit identifizieren, können wir aus der bereits gesammelten Erfahrung in jedem Bereich lernen und zu praktischen und mächtigen Werkzeugen kommen, die dann wieder zurück in die einzelnen Bereichen einfließen werden.