Intellektuelle Arbeit
Eine neue Art der intellektuellen Arbeit entsteht dadurch, dass man sich dessen bewusst wird, dass intellektuelle Arbeit materiell darin besteht, mit Text zu hantieren. Man geht sinngemäß jeweils unterschiedliche Tätigkeiten nach — man „schreibt einen publizistischen Artikel”, oder „diskutiert eine gesellschaftliche Regel”, oder „programmiert einen Computer”, oder „verfasst ein wissenschaftliches Handbuch” —, aber materiell tut man dabei immer ein und dasselbe: einen Text erstellen und pflegen.
In der Gegenwart ist die Softwareentwicklung der Bereich, wo die Beschäftigung mit Text am meisten ausgereift ist. Man verfügt über viele verschiedene formale Sprachen — Programmiersprachen und Notationen zur Textauszeichnung — und über Werkzeuge für die Darstellung, Navigation und Bearbeitung von langen, komplexen Texten. Nur ein kleines Umdenken ist nötig, um einzusehen, dass all diese Mittel sich eigentlich nicht auf „Software” beziehen, sondern auf Text überhaupt, und dass man sie in anderen intellektuellen Tätigkeiten anwenden kann.
Aber in vielen anderen Bereichen sind auch Mittel zur Textarbeit entwickelt worden, wie in der Wissenschaft und Jurisprudenz, viele Textsorten und Methoden im Umgang mit Texten sind zu speziellen Zwecken entstanden, die auch andernorts nützlich sein werden.