Nennen wir es Text
Wozu viele Worte benutzen, wenn man mit einem einzigen auch zurechtkommt? λόγος, Vernunft, Mathematik, Algorithmus? Nennen wir es Text. Vom Mythos zum λόγος ging man über, als man anfing, sachliche Sätze zur Beschreibung der Welt einzusetzen, diese formal auszulegen und größere konsistente Teile des Diskurses zusammenzuballen, als man also anfing, den der Rede unterliegenden Text als solchen zu pflegen und vom sinnhaften Erlebnis des Gesagten Abstand zu nehmen. Vernunft nennt man die Anlage des Menschen, Gedanken und Taten unter Regeln zu subsumieren und durch solche zu strukturieren, d. h. textgesteuert zu denken und zu handeln. Mathematik nennt man das Studium der rationalen Strukturen oder, anders ausgedrückt, das Studium der Textformen. Ein Algorithmus ist eine logische Prozedur, die zu einem gewünschten Ergebnis führt, also eine textuelle Anweisung.
Den Text unter all dem herauszustellen, wirkt sich zunächst erhellend aus, da man dabei weniger Grundpfeiler benötigt und mehr zu erklären vermag. Ferner aber ergibt sich daraus ein Vorhaben, das Bestreben nämlich, den Text algebraisch zu erfassen, jede intellektuelle Tätigkeit durch ihn durchziehen zu lassen und sie alle in ein einheitliches Textkorpus zu integrieren. Denn eins kann man schon ahnen: Wenn der lokale Einsatz des Textes historisch bereits so viel Nutzen hervorgebracht hat, so wird seine allgemeine, tiefgründige, integrierte Anwendung zu neuen Ufern der Wohlordnung führen.